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Schwere Zeiten für die Wasserwacht

Seit März bringt die Corona-Pandemie das Vereinsleben der Wasserwacht Bad Staffelstein zum Erliegen. Auch nach der Pandemie wird vieles nicht mehr sein wie vorher.

Im BRK-Katastrophenschutzzentrum in Bad Staffelstein hängen Einsatzkleidung und Neoprenanzüge ordentlich aufgereiht an einer Garderobe. Darunter stehen Boxen mit Schwimmflossen und einige Atemluftflaschen. „Trotz Corona sind wir natürlich jederzeit voll einsatzbereit“, versichert Konrad Hauptmann. Der Vorsitzende der Wasserwacht Bad Staffelstein zeigt auf einen Taucheranzug und erklärt: „Wir haben Trockentauchanzüge für den Winter. Diese halten die Rettungstaucher länger warm.“ Auch der Eisschlitten sei schon im Einsatzfahrzeug verpackt, fügt Konrad Hauptmann hinzu, der seit mehr als 40 Jahren aktives Mitglied der Wasserwacht Bad Staffelstein und seit über 30 Jahren Taucher ist. Damit Material, Boote und Einsatzwagen jederzeit einsatzbereit sind, stecken der stellvertretende Vorsitzende Rainer Horn und der technischer Leiter Johannes Lohneis viel Mühe und Freizeit in die Wartung.

Abgesehen davon ist in diesem Jahr alles anders. Um sich auf den Ernstfall vorzubereiten, dürfen die Rettungstaucher unter Hygieneauflagen zwar weiterhin trainieren, doch das eigentliche Vereinsleben der Staffelsteiner Wasserwacht steht seit nunmehr acht Monaten still. Auch die sonst üblichen Bereitschaftseinsätze der Wasserwacht, wie etwa auf dem Altstadt- und Bierfest oder bei „Songs an einem Sommerabend“ fanden dieses Jahr nicht statt. „Wir hatten im März unsere Jahreshauptversammlung. Danach ist bei uns in der Wasserwacht bayernweit alles auf Eis gelegt worden. Also kein Training mehr, keine Treffen mehr“, stellt Konrad Hauptmann fest. Zwar hätte das Kinder- und Jugendtraining im September wieder aufgenommen werden können, doch die Hygienevorschriften umzusetzen, gestaltete sich als äußerst schwierig, erklärt Konrad Hauptmann: „Wir hätten ins Hallenbad gehen können mit der Auflage 12 Kinder auf die Bahn plus Hygienekonzept. Wir haben aber allein in der Gruppe 1 an die dreißig Kinder.“ Im Oktober habe Theorieunterricht stattgefunden, zu dem sich die Kinder und Jugendlichen im Vorfeld online anmelden konnten. Doch auch hier war die damit verbundene Verwaltungsarbeit zu groß, als dass die ehrenamtlichen Organisator*innen diese langfristig hätten fortführen können.

Ebenfalls seit März dürfen die Kinder-Schwimmkurse der Wasserwacht Bad Staffelstein nicht mehr stattfinden, in denen sonst jedes Quartal Kinder aus ganz Oberfranken das Schwimmen lernten. Dass Ausfallen dieser Schwimmkurse ist bedenklich, da bereits vor der Corona-Pandemie Expert*innen vor einer neuen Generation an Nichtschwimmern warnten. Geschlossene Hallenbäder und ausgefallene Schwimmkurse könnten das Problem noch verstärken. Für die Zeit nach der Pandemie erwartet der Vorsitzende der Wasserwacht Bad Staffelstein einen großen Ansturm. „Ich sehe ein Riesenproblem, dass nächstes Jahr unsere Schwimmkurse total überrannt werden. Ich habe für Januar 17 Kinder und für April schon acht Kinder auf meiner Liste stehen“, beschreibt Konrad Hauptmann die Herausforderungen des kommenden Jahres. Werden die Corona-Auflagen nicht gelockert, werden die Kurse jeweils um ein viertel Jahr nach hinten geschoben.

Doch eine gute Nachricht gibt es: Mehr Austritte von Vereinsmitgliedern als üblich wurden im Zuge dieses Corona-Jahrs nicht verzeichnet. Nichtsdestotrotz wird vieles nach der Corona-Krise nicht mehr so sein wie vorher. Nach acht Monaten Zwangspause wird die Wasserwacht Bad Staffelstein um einen Neuaufbau des Vereinslebens nicht herum kommen. „Wenn wir wieder starten dürfen, wird sich vieles verändern. Bis die Jugendlichen wieder da sind, bis man wieder das Verhältnis zu den Jugendlichen aufbaut“, so Konrad Hauptmann, „das wird schwer.“

Bettina Dirauf